Als ich heute vor Ort in Ilmenau unterwegs war, wurde rasch klar: Der Winter hat Südthüringen fest im Griff. Seit gestern Abend fielen in der Region bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Besonders betroffen sind die Höhenlagen rund um Oberhof, Suhl und den Rennsteig. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor anhaltenden Schneefällen bis morgen früh.
Die Straßenmeistereien sind seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. «Unsere 24 Fahrzeuge räumen und streuen ohne Unterbrechung», erklärt Thomas Meier, Leiter der Straßenmeisterei Meiningen. «Die Hauptverkehrsadern halten wir frei, aber auf Nebenstraßen muss mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden.«
In den sozialen Medien teilen viele Thüringer Winterimpressionen. Die weiße Pracht sorgt nicht nur für Verkehrsbehinderungen, sondern auch für Winterfreuden. Die Skilifte in Oberhof und Steinach haben spontan den Betrieb aufgenommen.
Für Pendler bedeutet der Wintereinbruch allerdings Stress. Auf der A71 zwischen Meiningen und Suhl kam es zu mehreren Unfällen mit Blechschäden. Die Polizei appelliert an alle Autofahrer, die Geschwindigkeit anzupassen und mit Winterreifen zu fahren.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung erlebe ich immer wieder, wie unterschiedlich die Menschen auf den ersten richtigen Schnee reagieren. Während Kinder kaum zu bremsen sind, sorgen sich viele Ältere um Glatteis und rutschige Gehwege.
Für die kommenden Tage prognostizieren Meteorologen weitere Schneefälle. Das dürfte besonders die Tourismusbranche im Thüringer Wald freuen. Nach zwei schneearmen Wintern könnte diese Saison endlich wieder Winterfans aus nah und fern anlocken. Aber wie lange hält die weiße Pracht? Das bleibt die spannende Frage, die sich viele in der Region stellen.