Als ich gestern durch die Straßen Düsseldorfs schlenderte, war die Vorfreude auf den Tag des offenen Denkmals überall spürbar. Am kommenden Sonntag, dem 8. September, öffnen mehr als 70 historische Gebäude und Anlagen in der Landeshauptstadt ihre sonst verschlossenen Türen. Das diesjährige Motto «Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte» verspricht besondere Einblicke in die Stadtgeschichte.
Die Bandbreite der zugänglichen Orte ist beeindruckend. Vom majestätischen Schloss Benrath bis zum verborgenen Luftschutzbunker am Fürstenwall – Düsseldorf zeigt seine architektonischen Schätze in voller Pracht. «Diese Veranstaltung ermöglicht es den Menschen, ihre Stadt neu zu entdecken und Geschichte hautnah zu erleben», erklärt Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen und Bauen.
Ein besonderer Geheimtipp, den ich aus meinen früheren Besuchen kenne: Das historische Krematorium auf dem Nordfriedhof. Die beeindruckende Jugendstilarchitektur und die kunstvoll gestalteten Trauerhallen sind normalerweise nicht zugänglich. Oder das Palais Wittgenstein, wo Führungen durch die prächtigen Räume angeboten werden.
Was mich in all den Jahren journalistischer Arbeit immer wieder beeindruckt: Die Begeisterung der ehrenamtlichen Helfer und Denkmalbesitzer, die mit Herzblut ihre Geschichten teilen. Bei einem Gespräch mit dem Historiker Dr. Michael Brockerhoff wurde deutlich: «Diese Gebäude sind mehr als nur Steine. Sie erzählen von den Menschen, die hier gelebt und gearbeitet haben.»
Familien mit Kindern sollten unbedingt den Schlossturm am Burgplatz besuchen, wo spezielle Führungen angeboten werden. Der Clou: Von der Aussichtsplattform hat man einen fantastischen Blick auf den Rhein und die Altstadt.
Während viele Veranstaltungen kostenlos sind, empfiehlt sich für beliebte Objekte eine frühzeitige Anmeldung. Die vollständige Übersicht findet man auf der Webseite der Stadt Düsseldorf.
Der Tag des offenen Denkmals zeigt, wie wichtig es ist, unser kulturelles Erbe zu bewahren. In einer Zeit schnelllebiger Veränderungen bieten diese steinernen Zeitzeugen Orientierung und Identität. Und manchmal entdeckt man direkt vor der eigenen Haustür Schätze, an denen man jahrelang achtlos vorbeigelaufen ist.