Die sommerliche Hitze hat Berlins Techno-Parade «Rave the Planet» überschattet. Über 50 Menschen landeten während der Veranstaltung am Samstag im Krankenhaus – die meisten mit Kreislaufproblemen bei Temperaturen von über 30 Grad. Was als friedliches Fest der elektronischen Musik begann, endete für viele Teilnehmer in der Notaufnahme.
Die Rettungsdienste waren im Dauereinsatz. «Es war einer der intensivsten Tage des Jahres», berichtet ein Sanitäter, der seit Mittag im Einsatz war. Der Berliner Polizei zufolge mussten 51 Personen in Kliniken gebracht werden – hauptsächlich wegen Dehydrierung und Hitzschlag. Ich selbst habe beobachtet, wie Sanitäter immer wieder in die tanzende Menge eilten, um Erschöpfte herauszuholen.
Dennoch lockte die Parade rund 300.000 Menschen auf die Straßen zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor. Die Stimmung blieb trotz der Hitze überwiegend friedlich. Veranstalter Dr. Motte, Gründer der ursprünglichen Love Parade, hatte vorab zu ausreichend Wassertrinken aufgerufen.
Die Berliner Clubszene zeigte sich solidarisch. Entlang der Route stellten Bars und Clubs Wasserstationen auf. «Wir passen aufeinander auf, das ist Teil unserer Kultur», erklärte eine DJane, während sie kurz ihre Kopfhörer abnahm.
Die Vorfälle werfen Fragen auf: Braucht es bei Großveranstaltungen im Hochsommer strengere Sicherheitsauflagen? Der Rettungsdienst kündigte bereits an, das Konzept für kommende Jahre zu überarbeiten. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Berlin seine Techno-Liebe etwas mehr in die kühleren Abendstunden verlegt.