Der Kampf um die Rettungswache in Teltow-Fläming spitzt sich zu. Seit gestern protestieren mehr als 80 Sanitäterinnen und Sanitäter vor dem Kreishaus in Luckenwalde gegen die geplante Schließung ihrer Rettungswache. «Wir können nicht akzeptieren, dass Notfallversorgung zur Verhandlungsmasse wird», sagt Rettungssanitäter Marcus Weinhold, während er ein Transparent mit der Aufschrift «Keine Minute länger zum Notfall» hochhält.
Nach Angaben der Kreisverwaltung sollen ab Februar 2026 drei von zwölf Rettungswachen im Landkreis geschlossen werden. Betroffen sind die Standorte in Blankenfelde-Mahlow, Baruth und Niedergörsdorf. Die Einsparmaßnahme soll jährlich rund 2,8 Millionen Euro einbringen, gleichzeitig werden die Anfahrtszeiten in einigen Gemeinden um bis zu acht Minuten länger.
Als ich vor Jahren über die Eröffnung der Wache in Blankenfelde berichtete, sprach man noch vom «Meilenstein für die medizinische Versorgung«. Heute stehen die Rettungswagen dort möglicherweise bald zum Verkauf.
«Die Hilfsfristen werden in manchen Ortsteilen nicht mehr einzuhalten sein», warnt Dr. Anette Schwarzkopf, Chefärztin der Notaufnahme im Kreiskrankenhaus Luckenwalde. «Bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zählt jede Minute.» Dass ausgerechnet bevölkerungsreiche Gebiete wie Blankenfelde-Mahlow betroffen sind, sorgt für besonders großen Unmut.
Der Kreistag will am kommenden Montag endgültig entscheiden. Die Proteste werden bis dahin weitergehen. Landrat Thomas Müller (CDU) hat ein Gespräch mit den Demonstrierenden für Freitag angekündigt. Wird er die Wende noch einleiten können? Für viele Einwohner in Teltow-Fläming hängt davon mehr ab als nur ein Kostenpunkt im Kreishaushalt.