Der Terminal 1 am Münchner Flughafen erhält ein neues Gesicht. Nach fast vier Jahren Bauzeit steht das 455-Millionen-Euro-Projekt kurz vor dem Abschluss. Der modernisierte Bereich soll im Spätsommer für Passagiere öffnen und bietet mehr Platz, neue Geschäfte und einen verbesserten Abfertigungsbereich.
Vor Ort herrscht dieser Tage geschäftiges Treiben. Bauarbeiter verlegen letzte Bodenplatten, Elektriker prüfen Anschlüsse, und Logistiker koordinieren die Einrichtung der neuen Verkaufsflächen. «Wir liegen trotz zwischenzeitlicher Verzögerungen durch Lieferengpässe im Zeitplan«, erklärt Flughafensprecher Michael Weber.
Die Erweiterung des Terminal 1 war längst überfällig. Als ich vor 15 Jahren erstmals über den Münchner Flughafen berichtete, klagten bereits viele Reisende über beengte Verhältnisse. Der aus den 1990er Jahren stammende Terminal wirkte nicht mehr zeitgemäß.
Mit dem Umbau gewinnt der Flughafen München rund 95.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche. Besonders auffällig ist die neue gläserne Front, die dem Gebäude ein modernes Erscheinungsbild verleiht und für mehr Tageslicht sorgt. «Wir wollen den Aufenthalt für unsere Passagiere so angenehm wie möglich gestalten», betont Flughafenchef Jost Lammers.
Für die regionale Wirtschaft bedeutet der Ausbau einen wichtigen Impuls. Rund 60 neue Arbeitsplätze entstehen allein im Einzelhandelsbereich. «Der Flughafen ist unser Tor zur Welt und gleichzeitig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für ganz Oberbayern», sagt Erdings Landrat Martin Bayerstorfer.
Während manche den Ausbau als notwendigen Schritt begrüßen, gibt es auch kritische Stimmen. Die Frage bleibt: Braucht es in Zeiten des Klimawandels tatsächlich mehr Kapazitäten für den Flugverkehr? Die Antwort wird wohl erst die Zukunft zeigen.