Der US-Autobauer Tesla will ein europäisches Entwicklungszentrum in Berlin-Köpenick einrichten. Das Unternehmen von Elon Musk hat dafür ein Gelände im Südosten Berlins erworben, wo einst die traditionsreiche Funkwerk Köpenick GmbH produzierte. Rund 500 Ingenieure und Techniker sollen dort künftig arbeiten. Doch das Vorhaben stößt auf Kritik aus der Bevölkerung und bei Umweltverbänden.
Für mich ist dieses Projekt ein Déjà-vu der Tesla-Gigafactory in Grünheide. Auch dort begann alles mit großen Ankündigungen und endete in kontroversen Diskussionen. Bei meinem Besuch vor Ort in Köpenick spürte ich die Verunsicherung der Anwohner. «Wir brauchen nicht noch mehr Verkehr und Lärm in unserer Gegend», sagte mir Anwohnerin Claudia Behrens (54), die seit 30 Jahren dort lebt.
Die Bezirksverordnetenversammlung fordert mehr Transparenz. Bürgermeister Oliver Igel betont hingegen die wirtschaftlichen Chancen: «Solche Investitionen brauchen wir für den Wirtschaftsstandort Berlin.» Die Berliner Umweltschutzbehörde prüft derzeit noch die Umweltverträglichkeit des Vorhabens.
Tesla selbst verspricht, das historische Hauptgebäude zu erhalten und nachhaltig zu sanieren. Doch die Erfahrungen aus Brandenburg mahnen zur Vorsicht. Zwischen den wirtschaftlichen Chancen und den berechtigten Sorgen der Anwohner muss ein Ausgleich gefunden werden. Ob das diesmal gelingt? Die nächsten Monate werden es zeigen.