In Berlin häufen sich die Meldungen über Tigermücken, doch bisher konnte keiner der rund 100 Verdachtsfälle bestätigt werden. Das tropische Insekt, erkennbar an seiner schwarz-weißen Musterung, gilt als potentieller Überträger gefährlicher Krankheiten wie Dengue- oder Zika-Fieber. Laut Senatsverwaltung für Wissenschaft werden alle eingegangenen Hinweise durch die Experten des Instituts für Schädlingskunde akribisch geprüft.
Die gemeldeten Funde stammen vor allem aus dicht besiedelten Bezirken wie Mitte, Kreuzberg und Neukölln. «Die Tigermücke liebt urbane Räume mit vielen kleinen Wasseransammlungen«, erklärt Dr. Melanie Weber vom Berliner Institut für Gesundheitsforschung. «Regenfässer, Blumenuntersetzer oder vergessene Gießkannen bieten ideale Brutbedingungen.»
Was viele nicht wissen: Die Mückenart hat sich in Süddeutschland bereits etabliert. In Freiburg und anderen Städten Baden-Württembergs gehört sie mittlerweile zum Stadtbild. Auf meinen Recherchereisen dorthin konnte ich beobachten, wie Gemeinden mit Aufklärungskampagnen reagieren, während Bürger zunehmend sensibilisiert sind.
Die Klimaerwärmung begünstigt die Ausbreitung nach Norden. «Jeder Bürger kann helfen, indem er stehendes Wasser im Garten oder auf dem Balkon vermeidet«, betont Weber. Die Fachleute raten zur Wachsamkeit, aber nicht zur Panik. Eine Übertragung von Krankheiten ist nur möglich, wenn die Mücke zuvor einen infizierten Menschen gestochen hat.
Die Berliner können den Sommer also noch genießen. Verdachtsfälle nimmt die Senatsverwaltung weiterhin entgegen – am besten mit Foto. Denn wie ein altes Sprichwort sagt: Besser einmal zu viel gemeldet als einmal zu wenig.