In München bestätigt die Staatsanwaltschaft: Der tödliche Schusswaffeneinsatz gegen einen 38-jährigen Mann auf der Theresienwiese war rechtmäßig. Der Mann hatte am Sonntagabend mehrere Menschen mit einem Messer bedroht und einen 57-jährigen Besucher schwer verletzt. Die Polizei traf innerhalb von vier Minuten nach dem Notruf ein – für den Angreifer endete die Konfrontation tödlich.
«Es ging um die Abwehr einer unmittelbaren Lebensgefahr», erklärt Oberstaatsanwältin Anne Leiding. Nach bisherigen Erkenntnissen ignorierte der Mann mehrfache Aufforderungen, das Messer niederzulegen. Stattdessen bewegte er sich mit der Waffe auf die Beamten zu. Ein 27-jähriger Polizist gab daraufhin zwei Schüsse ab, die den Angreifer tödlich trafen.
Der Vorfall ereignete sich am Rande des Frühlingsfests, wo Hunderte Menschen unterwegs waren. Eine Augenzeugin, die anonym bleiben möchte, berichtet: «Alles ging unglaublich schnell. Die Polizisten haben mehrmals gerufen, er solle das Messer weglegen.»
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, wie belastend solche Einsätze für Polizeibeamte sind. Der Schütze wird psychologisch betreut, wie das Polizeipräsidium mitteilt.
Das Motiv des Täters bleibt rätselhaft. Die Ermittlungen zeigen, dass der Mann bereits polizeibekannt war, psychische Probleme hatte und unter Alkoholeinfluss stand. Unklar ist noch, ob er gezielt Personen angreifen wollte.
Für München ist es der dritte tödliche Polizeischuss in diesem Jahr – eine ungewöhnliche Häufung. Bleibt die Frage: Brauchen wir mehr Präventionsmaßnahmen für Menschen in psychischen Krisen? Der tragische Vorfall könnte eine überfällige Debatte neu entfachen.