In Essen-Kray hat sich am Mittwochmorgen ein tragischer Verkehrsunfall ereignet. Ein 80-jähriger Radfahrer wurde an der Kreuzung Krayer Straße/Ottostraße von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und tödlich verletzt. Der Unfall geschah gegen 9:30 Uhr, als beide Verkehrsteilnehmer bei grüner Ampel unterwegs waren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte der 57-jährige LKW-Fahrer nach rechts abbiegen.
Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort, doch für den Radfahrer kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Der LKW-Fahrer erlitt einen Schock und wurde von Notfallseelsorgern betreut. Die Kreuzung, eine der verkehrsreichsten im Essener Osten, musste für mehrere Stunden komplett gesperrt werden.
«Abbiegeunfälle gehören zu den häufigsten Unfallursachen zwischen Radfahrern und größeren Fahrzeugen«, erklärt Verkehrsexperte Michael Weber vom ADFC Essen. «Der tote Winkel und die schlechte Sicht aus dem Führerhaus sind oft unterschätzte Gefahren.»
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich leider immer wieder über ähnliche Unfälle berichten müssen. Besonders erschütternd ist, dass solche Unglücke trotz aller Aufklärungsarbeit weiterhin passieren. Die Gesichter der Anwohner, die am Absperrband stehen, spiegeln die Betroffenheit im Stadtteil wider.
Die Polizei hat ein Unfallaufnahmeteam eingesetzt und sucht nun nach Zeugen. Für die kommenden Wochen kündigt die Stadt Essen verstärkte Kontrollen an Kreuzungen an. Der heutige Unfall zeigt einmal mehr, wie wichtig getrennte Ampelphasen für Radfahrer und abbiegende Fahrzeuge wären – eine Maßnahme, die in Hamburg bereits an vielen gefährlichen Kreuzungen umgesetzt wurde.