Artikel – Die Hamburger Straßen fordern erneut ein Opfer. Am Freitagvormittag starb eine 50-jährige Radfahrerin bei einem Zusammenstoß mit einem Lastwagen im Stadtteil Hammerbrook. Die Frau wollte gegen 11 Uhr den Nagelsweg überqueren, als der Lkw sie beim Rechtsabbiegen erfasste. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen erlag sie noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen.
Der 51-jährige Lkw-Fahrer erlitt einen Schock und wurde psychologisch betreut. Die Polizei sperrte den Bereich für mehrere Stunden, während Spezialisten der Verkehrsunfallaufnahme Spuren sicherten und den Hergang rekonstruierten.
«Solche Abbiegeunfälle passieren leider immer wieder, besonders an unübersichtlichen Kreuzungen», erklärt Verkehrsexpertin Johanna Weber vom ADFC Hamburg. «Der tote Winkel bleibt eine tödliche Gefahr, solange nicht alle Lkw mit modernen Assistenzsystemen ausgestattet sind.»
Nach Angaben der Verkehrsbehörde ist dies bereits der vierte tödliche Fahrradunfall in Hamburg in diesem Jahr. Eine traurige Statistik, die mich persönlich jedes Mal aufs Neue erschüttert. Vor drei Jahren berichtete ich über eine ähnliche Tragödie nur wenige Straßen entfernt – seitdem hat sich an dieser Kreuzung baulich nichts verändert.
Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls, sich zu melden. Anwohner fordern nun erneut bessere Schutzmaßnahmen für Radfahrer. Die Frage bleibt: Wie viele weitere Unfälle braucht es, bis wir die Verkehrsinfrastruktur wirklich sicherer gestalten? Jeder verlorene Mensch ist einer zu viel.