Nach dem tödlichen Messerangriff im Berliner Körnerpark hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Ein 23-jähriger Mann wurde in der Nacht zu Mittwoch in Neukölln gefasst, wie die Staatsanwaltschaft heute mitteilte. Er soll einen 22-Jährigen durch Messerstiche tödlich verletzt haben. Der Vorfall ereignete sich am späten Samstagabend im beliebten Körnerpark, der gerade an warmen Sommerabenden ein Treffpunkt für viele Menschen ist.
Die Tat schockiert die Anwohner im Kiez. Nach bisherigen Ermittlungen gerieten mehrere Personen in Streit, der schließlich eskalierte. «Wir gehen derzeit von einem gezielten Angriff aus, nicht von einer zufälligen Begegnung«, erklärte Oberstaatsanwältin Karen Sommer. Der 22-jährige Mann erlitt mehrere Stichverletzungen und verstarb trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen noch am Tatort.
Seit Jahren beobachte ich, wie der Körnerpark zwischen Idylle und Kriminalitätsschwerpunkt schwankt. An sonnigen Tagen picknickende Familien, nachts manchmal Drogenhandel und Konflikte. Die Festnahme erfolgte nach intensiver Fahndung und Zeugenhinweisen. Polizeisprecherin Julia Wegner bestätigte: «Die Videoaufnahmen aus der Umgebung waren entscheidend für die schnelle Identifizierung des Verdächtigen.»
Die Ermittler prüfen nun, ob der Tat möglicherweise Streitigkeiten im Drogenmilieu zugrunde lagen. Anwohner Andreas Müller (43) berichtet besorgt: «Der Park hat sich verändert. Früher konnte man hier abends entspannt sitzen, heute überlegt man zweimal.«
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Messerangriffen in Berlin, die die Debatte um öffentliche Sicherheit erneut anfachen. Während die Behörden von einem Einzelfall sprechen, wächst bei vielen Neuköllnern das Unsicherheitsgefühl. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen dauern an.