Die Morgensonne glänzte auf dem Asphalt der Münchener Straßen, als das Unglück seinen Lauf nahm. Ein 30-jähriger Motorradfahrer ist gestern nach einem schweren Verkehrsunfall im Stadtteil Moosach verstorben. Der Mann kollidierte mit einem abbiegenden Auto und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die Polizei München verzeichnet damit den dritten tödlichen Motorradunfall in diesem Frühjahr.
Nach ersten Ermittlungen hatte eine 42-jährige Autofahrerin den herannahenden Motorradfahrer beim Linksabbiegen übersehen. Der Aufprall war so heftig, dass das Motorrad mehrere Meter weit geschleudert wurde. Rettungskräfte kämpften vergeblich um das Leben des jungen Mannes. Die Autofahrerin erlitt einen Schock und musste psychologisch betreut werden.
«Solche Unfälle häufen sich leider mit Beginn der Motorradsaison«, erklärt Hauptkommissar Thomas Weber von der Verkehrspolizei München. «Gerade an Kreuzungen unterschätzen Autofahrer oft die Geschwindigkeit von Motorrädern.»
Ein Anwohner, der den Unfall miterlebte, berichtet: «Es ging alles so schnell. Ein lauter Knall, dann Stille, dann Sirenen.» Die Kreuzung gilt bei Anwohnern schon länger als Gefahrenpunkt.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich zu viele dieser Unfälle dokumentiert. Besonders in Baden-Württemberg und Bayern, wo die kurvenreichen Straßen viele Motorradfahrer anlocken.
Die Verkehrswacht München plant nun verstärkte Präventionsarbeit. «Wir müssen sowohl Motorradfahrer als auch Autofahrer für die gegenseitigen Risiken sensibilisieren», betont Verkehrssicherheitsexperte Martin Fiedler.
Der Unfall wirft erneut die Frage auf, wie wir unsere Straßen sicherer machen können. Während Experten über technische Lösungen diskutieren, bleibt die menschliche Tragödie: Eine Familie verlor gestern einen Sohn, einen Bruder, einen Freund. Vielleicht ist erhöhte Aufmerksamkeit unser wichtigstes Verkehrsmittel.