Die Autobahn A93 in der Oberpfalz wurde am Montagmorgen zur tödlichen Falle. Auf spiegelglatter Fahrbahn kam ein 46-jähriger Autofahrer bei Weiden ins Schleudern und prallte gegen einen Sattelzug. Trotz Reanimationsversuchen verstarb der Mann noch an der Unfallstelle. Dies bestätigte die Polizei Oberpfalz am Vormittag.
Der tödliche Zusammenstoß war nur einer von zahlreichen Unfällen im Freistaat. Allein in der Oberpfalz registrierte die Polizei seit Sonntagabend über 120 glättebedingte Unfälle. «So eine Häufung haben wir seit Jahren nicht erlebt», erklärt Polizeisprecher Michael Hager. «Die Kombination aus Regen und Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt hat viele Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt.»
Besonders dramatisch war die Lage zwischen Regensburg und Hof. Auf der A93 stauten sich am frühen Morgen die Fahrzeuge auf mehr als 20 Kilometern Länge. Viele Pendler steckten stundenlang fest. Betroffen waren auch Schulbusse – in mehreren oberpfälzischen Landkreisen fiel der Unterricht aus.
Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor «erheblicher Glättegefahr» in weiten Teilen Bayerns. «Wir erwarten bis Dienstagfrüh weitere Niederschläge bei Temperaturen um den Gefrierpunkt», so Meteorologe Stefan Keller. Besonders gefährdet sind Nebenstraßen und Brücken.
Ich habe in meinen knapp zwanzig Jahren Berichterstattung selten erlebt, dass Autobahnmeistereien so schnell an ihre Grenzen kommen. Trotz Dauereinsatz der Streufahrzeuge bildete sich immer wieder blitzschnell Glatteis.
Die Polizei appelliert eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, äußerst vorsichtig zu fahren oder Fahrten wenn möglich zu verschieben. Wer unterwegs sein muss, sollte ausreichend Zeit einplanen und den Sicherheitsabstand deutlich vergrößern. Angesichts der winterlichen Verhältnisse stellt sich wieder die Frage, ob wir als Gesellschaft genug in die Verkehrssicherheit investieren.