Am Rande des Großen Gartens in Dresden hat sich gestern Nachmittag ein tragischer Unfall ereignet. Eine 86-jährige Fußgängerin wurde von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb. Die Seniorin überquerte gegen 16 Uhr die Tiergartenstraße, als der 56-jährige LKW-Fahrer von der Lennéstraße kommend nach rechts abbog.
Seit Jahren häufen sich an dieser Kreuzung gefährliche Situationen zwischen Fußgängern und Fahrzeugen. Die Polizei sperrte den Bereich für mehrere Stunden, um den genauen Unfallhergang zu ermitteln. Die Ampelschaltung und die Übersichtlichkeit der Kreuzung werden nun erneut überprüft.
«Es ist schrecklich, dass es erst zu solch einem Unfall kommen muss, bevor Maßnahmen ergriffen werden», sagt Anwohnerin Martina Schulz (67), die täglich diese Stelle passiert. Der ADAC-Verkehrsexperte Michael Werner fordert: «An vielbefahrenen Kreuzungen mit hohem Fußgängeraufkommen brauchen wir mehr Sicherheit durch separate Ampelphasen.»
Als ich vor drei Jahren eine Reportage über Unfallschwerpunkte in Dresden recherchierte, wurde genau diese Stelle bereits von Anwohnerinitiativen als Gefahrenpunkt benannt. Bisher blieb es bei kleinen Anpassungen der Verkehrsführung.
Der Stadtrat will nun auf seiner nächsten Sitzung über zusätzliche Schutzmaßnahmen beraten. Die Polizei bittet Zeugen des Unfalls, sich zu melden, um den genauen Hergang rekonstruieren zu können.
Besonders für ältere Menschen stellt der immer dichter werdende Verkehr eine zunehmende Gefahr dar. Werden wir als Gesellschaft genug tun, um unsere schwächsten Verkehrsteilnehmer zu schützen? Die Antwort darauf bleibt Dresden nach diesem tragischen Unfall schuldig.