In der Nacht zum Samstag erschütterte ein Gewaltverbrechen die normalerweise beschauliche Stadt Lünen im Ruhrgebiet. Ein 34-jähriger Mann wurde gegen 1 Uhr nachts in der Nähe eines Imbisses an der Münsterstraße niedergestochen. Trotz schneller Rettungsmaßnahmen und Transport ins Krankenhaus erlag er seinen schweren Verletzungen. Die Polizei Dortmund hat eine Mordkommission eingerichtet.
Was genau in dieser Sommernacht geschah, bleibt vorerst im Dunkeln. Zeugen berichteten von einem heftigen Streit, der plötzlich eskalierte. Der mutmaßliche Täter, ein 33-jähriger Mann aus Lünen, wurde noch am Tatort festgenommen. «Die Ermittlungen zum genauen Tathergang und dem Motiv laufen auf Hochtouren», erklärte Oberstaatsanwalt Carsten Dombert gegenüber der Presse.
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der 85.000-Einwohner-Stadt. An einer Laterne nahe dem Tatort haben Anwohner bereits Blumen und Kerzen abgelegt. «So etwas passiert hier eigentlich nicht», sagt eine sichtlich erschütterte Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Was mich besonders betroffen macht: Die Polizei geht davon aus, dass Täter und Opfer sich kannten. Seit ich vor Jahren über ähnliche Fälle in Baden-Württemberg berichtet habe, weiß ich, wie tief solche Taten eine Gemeinschaft erschüttern können.
Die Mordkommission sucht nun weitere Zeugen und wertet Videoaufnahmen aus. Der Tatverdächtige wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Was bleibt, sind Fragen und Trauer – und eine Stadt, die versucht zu verstehen, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte.