Fußball kann so grausam sein – besonders für Torhüter. Im traditionsreichen Revierderby zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen wurde Vincent Braune zur tragischen Figur. Was als spannungsgeladenes Duell begann, endete mit einem Moment, der jedem Torwart den Schlaf raubt.
In der 75. Minute unterlief dem Duisburger Keeper ein folgenschwerer Fehler, als er einen eher harmlosen Ball von Leonardo Vonic durch die Hände gleiten ließ. In solchen Momenten scheint die Zeit stillzustehen – außer für den Ball, der unaufhaltsam über die Linie rollt. Die Gesichter der Zebra-Fans im Stadion sprachen Bände: Ungläubigkeit, Entsetzen, Resignation.
«Solche Fehler passieren im Fußball, aber im Derby schmerzen sie besonders», kommentierte MSV-Trainer Dietmar Hirsch nach dem Spiel. Der Fehler wiegt besonders schwer, weil die Duisburger bis dahin eine starke Defensivleistung gezeigt hatten. Mit 47.000 Zuschauern war die Arena fast ausverkauft – eine beeindruckende Kulisse für ein Viertligaspiel, die den besonderen Stellenwert dieses Derbys unterstreicht.
Für Braune persönlich war es ein bitterer Abend, doch die Reaktion seiner Mitspieler zeigte den wahren Charakter einer Mannschaft. Statt Vorwürfen gab es aufmunternde Worte und Schulterklopfen. «Vincent hat uns schon oft gerettet, heute konnten wir ihm nicht helfen», sagte Kapitän Marvin Knoll.
Das 1:1-Unentschieden spiegelt letztlich die Dramatik des Fußballs wider: Ein einziger Moment kann über Triumph oder Tragödie entscheiden. Gerade in Derbys, wo die Emotionen ohnehin hochkochen, brennen sich solche Szenen ins kollektive Gedächtnis ein. Während die Essener den Punktgewinn feierten, bleibt in Duisburg die bittere Erkenntnis: Im Fußball liegt zwischen Held und Pechvogel manchmal nur ein Wimpernschlag.