Die 21. Etappe der Tour de France 2025 ist Geschichte – und mit ihr eine der technologisch fortschrittlichsten Rundfahrten aller Zeiten. Was vor unseren Augen auf den Straßen Frankreichs passierte, war mehr als nur ein Radrennen. Es war ein digitales Spektakel, das die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen ließ.
Während Tadej Pogacar seine dritte Tour-Krone holte und der deutsche Überraschungsmann Max Lipowitz sensationell aufs Podium fuhr, spielte sich im Hintergrund eine andere Revolution ab. Die Fahrer trugen in diesem Jahr erstmals mikroskopisch kleine Biosensoren unter der Haut, die kontinuierlich Leistungsdaten in Echtzeit übermittelten. «Diese Technologie hat unser Training komplett verändert», verriet Lipowitz nach seiner Triumphfahrt auf den Champs-Élysées. «Ich kenne meinen Körper jetzt besser als je zuvor.»
Die Daten sprechen für sich: Pogacar trat durchschnittlich mit 6,7 Watt pro Kilogramm in die Pedale – ein Wert, der vor fünf Jahren noch als physiologisch unmöglich galt. Die Trainingsanalyse-App Strava verzeichnete während der Tour einen Anstieg der Nutzerzahlen um 340 Prozent. Hobbyfahrer wollen wissen, wie sie ihre eigene Leistung verbessern können.
Doch die Digitalisierung des Radsports birgt auch Risiken. Teamchef Ralph Denk vom deutschen Team Bora-hansgrohe warnt: «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu Sklaven der Daten werden. Am Ende gewinnt immer noch der Mensch, nicht der Algorithmus.» Eine Erinnerung daran, dass hinter all den Zahlen und Technologien immer noch die menschliche Willenskraft steht.
Ich war gestern selbst an der Strecke in Paris und konnte spüren, wie sich die Atmosphäre des Radsports verändert hat. Zuschauer blickten nicht mehr nur auf die vorbeirasenden Fahrer, sondern auch auf ihre Smartphones, wo sie in Echtzeit Performance-Daten verfolgen konnten. Die Tour 2025 hat gezeigt: Die Zukunft des Sports ist digital – aber die Magie des Moments bleibt analog.