In München kam es heute Mittag zu einem dramatischen Vorfall am Sendlinger Tor. Eine Tram-Oberleitung riss und fiel auf ein wartendes Auto. Die beiden Insassen des Fahrzeugs wurden durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr gerettet. Laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ereignete sich der Unfall gegen 11:40 Uhr, als die Oberleitung der Tramlinie 16 aus bisher ungeklärten Gründen auf die Kreuzung stürzte.
Die Feuerwehr München rückte mit einem Großaufgebot an und sperrte den Bereich weiträumig ab. «Die Situation war äußerst gefährlich. Bei Oberleitungen sprechen wir von 750 Volt Gleichspannung, die tödlich sein können», erklärte Einsatzleiter Michael Reithmann. Die beiden Autoinsassen mussten über eine Stunde in ihrem Fahrzeug ausharren, bis Spezialisten der MVG den Strom abschalten konnten.
Als ich vor Ort eintraf, herrschte eine angespannte Stimmung. Schaulustige wurden energisch zurückgedrängt, während die Einsatzkräfte mit höchster Konzentration arbeiteten. Ein Feuerwehrmann erklärte mir: «Die geringste Berührung mit der Leitung hätte fatale Folgen haben können.»
Nach der Rettungsaktion wurden die Autoinsassen vom Rettungsdienst untersucht. Sie blieben unverletzt, standen jedoch unter Schock. Der Tramverkehr rund um das Sendlinger Tor musste eingestellt werden. Die MVG richtete Ersatzbusse ein.
Die Ursache für den Leitungsriss ist noch unklar. Techniker vermuten einen Materialfehler oder Überlastung durch die sommerlichen Temperaturen. Solche Vorfälle sind in München äußerst selten. Die MVG hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Die Frage bleibt: Wie sicher sind unsere Oberleitungen wirklich?