Die ersten Hitzewellen haben Berlin erreicht, und in den kommenden Tagen könnten die Temperaturen auf bis zu 34 Grad klettern. Eine gute Nachricht für alle Durstigen: Seit letztem Jahr hat die Hauptstadt ihr Netz an öffentlichen Trinkbrunnen massiv ausgebaut.
Mittlerweile stehen Berlinerinnen und Berlinern 200 Trinkwasserbrunnen zur Verfügung – mehr als doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren. Die meisten findet man in den Innenstadtbezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf.
«Das ist ein wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz bei Hitze», erklärt Umweltsenatorin Ute Bonde. Die Brunnen liefern kostenloses Trinkwasser in bester Qualität. Besonders für ältere Menschen, Kinder und Obdachlose sind sie lebenswichtig, wenn das Thermometer über 30 Grad steigt.
Als ich gestern durch den Volkspark Friedrichshain spazierte, bildeten sich kleine Schlangen an den blau-silbernen Säulen. Eine Familie mit zwei Kindern füllte eifrig ihre Wasserflaschen auf. «Wir nehmen immer welche mit, wenn wir rausgehen», sagte die Mutter. «Das spart Geld und Plastikmüll.»
Die Berliner Wasserbetriebe haben eine praktische Karte entwickelt, auf der alle Standorte verzeichnet sind. «Die App ‹Trinkwasser unterwegs› hilft, schnell den nächsten Brunnen zu finden», erläutert Sprecher Stephan Natz. Eine sinnvolle Ergänzung für heiße Tage: Viele Parks bieten auch Sprühnebel-Anlagen.
Laut Gesundheitsamt sollten wir bei Hitze mindestens drei Liter täglich trinken. Die Trinkbrunnenoffensive ist Teil des Berliner Hitzeaktionsplans – entstanden nach den Erfahrungen der letzten Hitzesommer. Ist das ein Modell für andere Städte? In Hamburg hat man jedenfalls schon Interesse angemeldet.