Als Tristan da Silva nach seinem gelungenen Dreier gegen Israel zurück in die Defensive sprintete, huschte ein Lächeln über sein Gesicht, das mehr sagte als tausend Worte. Nach monatelanger Verletzungspause ist der 23-Jährige rechtzeitig zur Europameisterschaft zurück und bereichert das deutsche Team mit seiner einzigartigen Spielweise.
«Es fühlt sich einfach unglaublich an, wieder auf dem Parkett zu stehen», erzählte der 2,01-Meter-Mann nach dem Spiel. «Die Atmosphäre hier ist elektrisierend.» Da Silva, der nach seiner College-Karriere bei Colorado gerade erst von den Boston Celtics gedraftet wurde, bringt genau das mit, was Bundestrainer Gordon Herbert im modernen Basketball schätzt: Vielseitigkeit.
Was den Forward so wertvoll macht? Er kann sowohl innen als auch außen verteidigen, hat einen sicheren Distanzwurf und bewegt sich intelligent ohne Ball. Nach seinem Ausfall in der NBA Summer League war seine Rückkehr ungewiss. Umso beeindruckender, wie nahtlos er sich jetzt ins Nationalteam einfügt. Seine 8 Punkte, 4 Rebounds und 2 Assists gegen Israel mögen statistisch nicht herausragen, doch sein Einfluss geht weit darüber hinaus.
Die Basketball-Landschaft hat sich verändert. Positionsgrenzen verschwimmen zunehmend, und Spieler wie da Silva, die zwischen den traditionellen Rollen wechseln können, werden immer wertvoller. Mit seinem College-geschulten Spielverständnis und der Fähigkeit, in entscheidenden Momenten zu liefern, könnte er zum X-Faktor für Deutschland werden.
Wird da Silva der nächste deutsche NBA-Durchstarter? Sein Lächeln nach dem Dreier verrät zumindest eines: Der junge Mann genießt jeden Moment auf der europäischen Basketballbühne. Und wer weiß – vielleicht ist dies erst der Anfang einer großen Karriere, die wir gerade live miterleben dürfen.