Die Heimschwäche der TSG Hoffenheim nimmt langsam besorgniserregende Ausmaße an. Mit dem ernüchternden 1:3 gegen den 1. FC Köln setzte sich am Wochenende ein Trend fort, der in der Sinsheimer PreZero Arena mittlerweile zum Alltag geworden ist. Nur einen Sieg konnte die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo in dieser Saison vor heimischem Publikum einfahren – eine Bilanz, die im krassen Gegensatz zu den starken Auswärtsleistungen steht.
«Unser Heimfluch verfolgt uns weiter», seufzte Abwehrspieler Florian Grillitsch nach der Partie. «Es ist schwer zu erklären, warum wir auswärts so eine andere Mannschaft sind.» Tatsächlich wirkt die TSG wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Während man auf fremden Plätzen bereits 19 Punkte sammelte und damit zu den Top-Teams der Liga gehört, läuft es daheim überhaupt nicht rund.
Besonders bitter: Die Hoffenheimer waren gegen Köln eigentlich gut gestartet, gingen durch Kramarić in Führung. Doch dann kippte die Partie, und das Team verlor völlig den Faden. Mit zunehmender Spieldauer wuchs die Verunsicherung, die Körpersprache sprach Bände. «Wir haben nach dem Ausgleich komplett den Glauben verloren», analysierte Trainer Matarazzo, der nun vor einem Rätsel steht.
Die Zahlen sind alarmierend: Von 27 möglichen Heimpunkten holte die TSG gerade mal vier. Mittlerweile ist bei den Fans eine gewisse Resignation zu spüren. «Es fühlt sich an, als würden wir unter einer Art psychologischer Blockade leiden, sobald wir hier spielen», meinte ein Dauerkarten-Inhaber nach dem Abpfiff.
Die Frage ist nun: Wie durchbricht man diesen Teufelskreis? Matarazzo kündigte an, mit seinem Team intensiv an den mentalen Aspekten arbeiten zu wollen. Die nächste Chance auf Heimerfolg bietet sich in zwei Wochen gegen Union Berlin – vielleicht der perfekte Gegner, denn die Köpenicker sind ihrerseits das schwächste Auswärtsteam der Liga. Eines ist klar: Will die TSG ihre internationalen Ambitionen aufrechterhalten, muss sie schnellstmöglich auch zu Hause ihr wahres Gesicht zeigen.