Die Düsseldorfer Polizei hat am vergangenen Wochenende die Tuning-Szene ins Visier genommen. 96 getunte Fahrzeuge wurden bei einer Großkontrolle überprüft, 31 davon mussten sofort stillgelegt werden. Der Schwerpunkt lag auf dem beliebten Treffpunkt am Medienhafen, wo sich regelmäßig hunderte Auto-Enthusiasten versammeln.
Die Beamten entdeckten zahlreiche illegale Umbauten: unzulässige Auspuffanlagen, manipulierte Fahrwerke und gefährliche technische Veränderungen. «Einige der Fahrzeuge waren in einem Zustand, der die Verkehrssicherheit erheblich gefährdet», erklärte Polizeisprecher Michael Gränitz. Ein besonders auffälliger Fall: Ein 22-jähriger Fahrer hatte sein Fahrwerk so tief gelegt, dass der Unterboden bei jeder Bodenwelle den Asphalt berührte.
Was mich bei solchen Kontrollen immer wieder erstaunt: Die meisten Fahrer wissen genau, dass ihre Umbauten illegal sind. Trotzdem riskieren sie hohe Bußgelder und den Verlust ihrer Fahrerlaubnis. In der Szene gilt: Je tiefer, lauter und auffälliger, desto besser – koste es, was es wolle.
Die Anwohner des Medienhafens atmen auf. «Endlich wird etwas unternommen», sagt Marion Keller, die seit Jahren unter dem Lärm leidet. «An manchen Wochenenden ist es wie auf einer Rennstrecke.» Die Polizei kündigte bereits weitere Kontrollen an. Wer seine PS-starken Boliden zur Schau stellen will, muss künftig mit strengeren Überprüfungen rechnen.
Bleibt die Frage: Warum ist der Reiz des illegalen Tunings so groß? Vielleicht geht es weniger um die Autos selbst als um Anerkennung in der eigenen Gruppe und den kurzen Moment im Rampenlicht.