In Dortmunds Fußballwelt schlagen die Wellen hoch: Mohamed Chattibi hat seinen Rücktritt als Trainer der Bezirksliga-Reserve des TuS Eichlinghofen erklärt. Der erfahrene Coach zog am Wochenende nach einer 2:4-Niederlage gegen Westfalia Huckarde die Reißleine. Nach nur sieben Punkten aus neun Spielen steht das Team auf einem Abstiegsplatz – eine ungewohnte Situation für den ambitionierten Verein.
«Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen», erklärte Chattibi gestern gegenüber den Ruhrnachrichten. Der Trainer hatte die Mannschaft erst im Sommer übernommen und große Pläne. Seine Nachfolge ist bereits geregelt: Co-Trainer Marco Barth übernimmt bis zur Winterpause, unterstützt vom bisherigen Spieler Daniel Erdmann.
Aus dem Verein ist zu hören, dass die Situation komplexer ist als nur die sportliche Tabellenlage. «Wir hatten erhebliche personelle Probleme in den letzten Wochen», berichtet Abteilungsleiter Michael Krüger. Verletzungen, berufliche Verpflichtungen und fehlende Unterstützung aus der ersten Mannschaft hätten das Team ausgebremst.
Bei meinem letzten Besuch in Eichlinghofen fiel mir bereits die angespannte Atmosphäre auf. Spieler wirkten verunsichert, die Kommunikation zwischen Trainer und Team stockte merklich. Chattibi, bekannt für seine direkte Art, fand offenbar nicht den richtigen Zugang zur jungen Mannschaft.
Der Verein zeigt sich dennoch dankbar. «Mohamed hat mit großem Engagement gearbeitet und versucht, seine Ideen umzusetzen», würdigt Sportdirektor Thomas Desiderio die Arbeit des scheidenden Trainers. Die Vereinsführung will nun die Winterpause nutzen, um sich neu aufzustellen.
Für den Dortmunder Amateurfußball ist diese Entwicklung symptomatisch. Immer häufiger müssen Trainer nach kurzer Zeit aufgeben – oft nicht nur aus sportlichen Gründen. Die Anforderungen an ehrenamtliche Coaches wachsen stetig. Ob der TuS mit dieser Lösung die Wende schafft, werden die kommenden Wochen zeigen.