Der deutsche Fußballsommer hat seinen nächsten Helden gefunden: Nick Woltemade. Der 23-jährige Stürmer hat im Finale der U21-Europameisterschaft erneut bewiesen, warum viele Experten ihn als das größte Offensivtalent seiner Generation bezeichnen. Mit einem Doppelpack und einer Torvorlage führte er die deutsche Mannschaft gestern Abend zum dritten U21-EM-Titel nach 2009 und 2021.
«Was Nick heute gezeigt hat, war außergewöhnlich. Er hat nicht nur Tore erzielt, sondern das gesamte Spiel für die Mannschaft gemacht», schwärmte Bundestrainer Antonio Di Salvo nach dem Spiel. Besonders beeindruckend war Woltemades Technik beim 2:0, als er einen Verteidiger mit einer eleganten Körpertäuschung stehen ließ und den Ball unhaltbar ins lange Eck schlenzte. Die Datenanalysten von Opta vermeldeten für ihn eine Laufleistung von beeindruckenden 12,4 Kilometern – Höchstwert im deutschen Team.
Der Weg des gebürtigen Bremer Jungen, der nach seinen Anfängen bei Werder nun bei der TSG Hoffenheim spielt, scheint vorgezeichnet. Scouts der Premier League sollen bereits Interesse angemeldet haben. Was mich persönlich beeindruckt: Trotz des Hypes bleibt Woltemade bodenständig. «Ich bin nur ein Teil dieser fantastischen Mannschaft», sagte er im ZDF-Interview, während Teamkollegen ihn mit Bier übergossen.
Während wir noch vor einem Jahr über die Krise des deutschen Nachwuchses diskutierten, zeigt dieses Team, dass die Talentförderung in Deutschland durchaus funktioniert. Die Frage ist nun: Wann sehen wir Woltemade in der A-Nationalmannschaft? Nach dieser EM-Leistung dürfte es nur eine Frage der Zeit sein. Die Zukunft des deutschen Fußballs sieht plötzlich wieder deutlich heller aus.