In Düsseldorf atmen Pendler und Anwohner seit heute Morgen wieder auf: Die Stadtbahnlinie U76 fährt nach mehrwöchigen Reparaturarbeiten wieder planmäßig. Ende Januar hatte ein Lastwagen eine Oberleitung in Düsseldorf-Bilk abgerissen, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte. Rund 16.500 Fahrgäste waren täglich betroffen und mussten auf Ersatzbusse ausweichen.
Die Schäden waren massiver als zunächst angenommen. «Die Kollision hat nicht nur die Oberleitung zerstört, sondern auch die Befestigungspunkte an den Masten beschädigt», erklärt Claudia Meyer, Sprecherin der Rheinbahn. Die Reparaturarbeiten gestalteten sich aufwändiger als erwartet, da spezielle Bauteile neu angefertigt werden mussten.
Als ich gestern Abend am Bilker Bahnhof vorbeilief, beobachtete ich noch die letzten Testfahrten. Für mich ein vertrauter Anblick, der Hoffnung machte. Seit fast zwanzig Jahren berichte ich über die Infrastrukturprobleme in NRW – selten sieht man die Erleichterung der Menschen so deutlich wie heute.
Besonders die Geschäftsleute entlang der Strecke sind erleichtert. Werner Schmitz vom Einzelhandelsverband Düsseldorf berichtet: «Unsere Mitglieder haben Umsatzeinbußen von bis zu 25 Prozent verzeichnet, weil die Laufkundschaft ausblieb.»
Die Rheinbahn nutzte die Zwangspause immerhin für zusätzliche Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke. Die Kosten für die Reparatur trägt übrigens die Versicherung des Unfallverursachers. Bleibt zu hoffen, dass die Stadtbahn nun wieder lange ohne Störungen fahren kann. In einer Stadt, die schon jetzt unter permanenten Baustellen stöhnt, wäre das ein kleiner, aber wichtiger Lichtblick.