Gestern Abend stellte sich ein 24-jähriger Mann der Hamburger Polizei, nachdem er zwei Tage zuvor eine Frau im Stadtteil Hamm überfallen haben soll. Die 37-jährige Hamburgerin war am Sonntagabend gegen 21 Uhr auf dem Heimweg, als der Täter sie von hinten packte, zu Boden stieß und ihre Handtasche entreißen wollte.
Das Opfer wehrte sich entschlossen und schrie laut um Hilfe. Ein Zeuge, der die Situation bemerkte, eilte der Frau zu Hilfe, woraufhin der Angreifer ohne Beute flüchtete. Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein, konnte den Täter jedoch zunächst nicht fassen.
«Solche Überfälle haben oft weitreichende psychische Folgen für die Betroffenen», erklärt Kriminalpsychologin Dr. Sabine Meier. «Die Angst, wieder angegriffen zu werden, bleibt oft monatelang.» Nach Angaben der Polizeistatistik wurden in Hamburg im vergangenen Jahr 328 ähnliche Überfälle gemeldet – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Bei meinen Recherchen zu Straßenkriminalität habe ich immer wieder festgestellt, dass die unmittelbare Nachbarschaftshilfe entscheidend sein kann. Genau wie in diesem Fall, wo das beherzte Eingreifen eines Passanten Schlimmeres verhinderte.
Der jetzt geständige Tatverdächtige wurde nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Vernehmung vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob Haftbefehl erlassen wird. Mehr dazu auf der Webseite der Hamburger Polizei.
Fälle wie dieser werfen ein Schlaglicht auf die Sicherheit im öffentlichen Raum. Sie zeigen aber auch, dass Zivilcourage und Nachbarschaftshilfe funktionieren können. Was würden Sie tun, wenn Sie Zeuge eines Überfalls würden?