Was für ein Basketball-Krimi! Ratiopharm Ulm hat den ersten Matchball im BBL-Finale gegen die favorisierten Bayern München sensationell verwandelt und steht kurz vor der Titelverteidigung. Mit einem 89:87-Sieg in einem Spiel, das die 6.200 Zuschauer in der ausverkauften Ratiopharm-Arena von den Sitzen riss, führen die Ulmer nun mit 3:1 in der Best-of-Five-Serie.
«Wir haben heute unser Herz auf dem Parkett gelassen», schwärmte Ulms Trainer Anton Gavel nach dem Spiel. «Die Jungs haben an sich geglaubt, auch als wir im dritten Viertel mit zwölf Punkten zurücklagen.» Tatsächlich sah es lange nach einem sicheren Bayern-Sieg aus. Doch dann kam der große Auftritt von Ulms Topscorer Karim Jallow, der mit 27 Punkten und dem entscheidenden Dreier 5,8 Sekunden vor Schluss zum Matchwinner wurde.
Die neue Generation digitaler Basketball-Fans erlebte das Drama parallel in der Virtual Reality Arena, wo über 15.000 Zuschauer via VR-Brillen hautnah dabei waren – ein Rekord für die BBL. Die Echtzeit-Statistiken der Spieler-Tracking-Systeme zeigten, dass Jallow in den letzten zehn Spielminuten eine Trefferquote von unglaublichen 85 Prozent erreichte.
Münchens Trainer Pablo Laso wirkte nach dem Spiel angefasst: «Wir hatten das Spiel unter Kontrolle. Aber in den entscheidenden Momenten fehlte uns die Konzentration.» Besonders bitter für die Bayern: Superstar Carsen Edwards (22 Punkte) vergab den möglichen Ausgleich mit der Schlusssirene.
Ist dies der Beginn einer neuen Zeitenwende im deutschen Basketball? Die Dominanz der Bayern wackelt bedenklich, während Ulm mit seinem schnellen, modernen Spielstil die Zukunft des Sports verkörpert. Am Sonntag könnte in München die Entscheidung fallen. Wird David erneut Goliath bezwingen?