Die A7 nördlich von Hamburg musste heute über Stunden vollgesperrt werden. Ein Schwertransporter kollidierte gegen 5:30 Uhr mit einem PKW auf Höhe der Anschlussstelle Schnelsen-Nord. Drei Personen wurden schwer verletzt, darunter ein siebenjähriges Kind. Nach Angaben der Polizei Hamburg bildete sich zeitweise ein Stau von über 15 Kilometern Länge.
Der Unfall ereignete sich, als ein Sattelschlepper mit Überbreite beim Fahrspurwechsel einen Kleinwagen übersah. «Der Aufprall war so heftig, dass beide Fahrzeuge gegen die Mittelleitplanke geschleudert wurden», erklärt Polizeioberkommissarin Martina Lehmann. Rettungskräfte benötigten über eine Stunde, um die Verletzten aus den Fahrzeugen zu bergen.
Pendler und Urlaubsrückkehrer standen stundenlang im Stau. «Ich habe seit 6 Uhr morgens nicht einmal einen Kilometer zurückgelegt», berichtete mir ein genervter Autofahrer aus Neumünster. Die Umleitungsstrecken über die B4 und B75 waren ebenfalls völlig überlastet.
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich besonders schwierig, da der Schwertransporter eine 45 Tonnen schwere Windkraftanlage transportierte. «Die Ladung hat sich teilweise gelöst und musste erst gesichert werden», so ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg. Erst gegen 14 Uhr konnte die Sperrung teilweise aufgehoben werden.
Solche Unfälle häufen sich in letzter Zeit auf der A7. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so angespannte Verkehrslage in der Hansestadt erlebt. Der ADAC empfiehlt Reisenden, die Region Hamburg weiträumig zu umfahren. Mehr Details zum aktuellen Verkehr gibt es beim Verkehrsservice des NDR.
Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich. Nach Schätzung der Handelskammer Hamburg entstehen durch Staus dieser Größenordnung Schäden im sechsstelligen Bereich. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, ob Schwertransporte in Ballungsräumen stärker reguliert werden sollten. Wo bleibt die Balance zwischen Wirtschaftsinteressen und Verkehrssicherheit?