Die Ruhe eines sonnigen Nachmittags in Schwabing-West wurde gestern jäh unterbrochen, als ein Auto auf den Gehweg raste und einen Fußgänger schwer verletzte. Der Unfall ereignete sich gegen 15:30 Uhr an der Ecke Leopoldstraße/Hohenzollernstraße, wo zahlreiche Menschen unterwegs waren. Nach ersten Polizeiberichten verlor der 63-jährige Fahrer eines Mercedes die Kontrolle über sein Fahrzeug.
«Es war wie in einem Film», berichtet Augenzeugin Maria K., die gerade aus einem Café kam. «Plötzlich hörte ich quietschende Reifen und dann einen lauten Knall.» Der Wagen schoss über die Ampel, streifte zunächst einen geparkten Kleinwagen und erfasste dann einen 42-jährigen Münchner auf dem Gehweg. Der Mann wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und blieb schwer verletzt liegen.
Die Rettungskräfte waren binnen Minuten vor Ort. Ich beobachtete, wie die Sanitäter professionell und schnell handelten – eine Szene, die ich in meinen Jahren als Reporterin leider zu oft gesehen habe. Der Verletzte kam mit multiplen Frakturen und Kopfverletzungen ins Klinikum Großhadern. Sein Zustand ist laut Krankenhaussprecherin Dr. Weber «ernst, aber stabil«.
Warum der Fahrer die Kontrolle verlor, ist noch unklar. Die Polizei prüft, ob gesundheitliche Probleme eine Rolle gespielt haben könnten. «Wir untersuchen alle Möglichkeiten, auch einen technischen Defekt», erklärte Polizeihauptkommissar Bernd Maier vom Münchner Verkehrsunfallkommando.
Die Leopoldstraße war für die Unfallaufnahme etwa zwei Stunden teilweise gesperrt, was im Münchner Feierabendverkehr für erhebliche Staus sorgte. Anwohner berichten, dass die Kreuzung schon lange als Gefahrenpunkt gilt. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Verkehrssicherheit in diesem belebten Teil der Stadt auf. Hat München ein Problem mit der Sicherheit von Fußgängern? Diese Diskussion wird uns wohl noch länger beschäftigen.