Die Bilanz des Unwetters in Berlin ist erschreckend: Über 750 Einsätze musste die Feuerwehr seit Mittwochabend bewältigen. Drei Menschen wurden schwer verletzt, als Bäume auf sie stürzten. Ein 19-Jähriger wurde im Tiergarten getroffen, eine Frau im Grunewald und ein Mann in Westend. Die Unwetterfront mit Starkregen und Sturmböen hat die Hauptstadt besonders hart getroffen.
Die Folgen waren überall sichtbar. In meinen 20 Jahren Berichterstattung habe ich selten so viele entwurzelte Bäume gesehen. «Die Lage war zeitweise sehr angespannt», berichtete Feuerwehrsprecher Dominik Pretz. Besonders betroffen waren die westlichen Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Dort lagen Äste und ganze Bäume auf Straßen und Autos.
In Kreuzberg stürzte ein Baugerüst ein, glücklicherweise ohne Verletzte. Die S-Bahn meldete Störungen auf mehreren Linien, besonders zwischen Charlottenburg und Westkreuz. «Die Aufräumarbeiten werden noch Tage dauern», so eine Sprecherin der Berliner Stadtreinigung.
Meteorologe Thomas Schmidt vom Deutschen Wetterdienst warnt: «Das könnte erst der Anfang sein. Der Klimawandel macht solche extremen Wetterereignisse häufiger.» Für das Wochenende ist bereits die nächste Unwetterfront angekündigt.
Die Hamburger Feuerwehr schickte Unterstützungskräfte in die Hauptstadt – ein Zeichen der Solidarität, das mich beeindruckt. Während Berlin aufräumt, bleibt die Frage: Wie wappnen wir unsere Städte gegen die zunehmenden Wetterextreme?