Der Himmel über Frankfurt zieht sich zusammen. Für die kommenden Tage haben Meteorologen Unwetter mit Sturmböen bis zu 80 km/h angekündigt. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor allem für den Mittwochnachmittag vor heftigen Gewittern und Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit.
Bereits am Dienstagabend zogen erste Gewitter über die Mainmetropole. In meiner Heimatstadt Hamburg kennen wir solche Wetterkapriolen gut, aber Frankfurt scheint diesen Sommer besonders betroffen. «Wir beobachten eine Zunahme lokaler Starkregenereignisse in Ballungsräumen», erklärt Klimaforscherin Dr. Julia Becker vom Institut für Atmosphärenphysik. Die versiegelten Flächen in der Stadt können die Wassermassen kaum aufnehmen.
Die Frankfurter Feuerwehr hat ihre Einsatzkräfte bereits in erhöhte Bereitschaft versetzt. «Besonders gefährdet sind tiefliegende Straßen und Unterführungen», warnt Einsatzleiter Michael Weber. Er rät Bürgern, während der Unwetter möglichst zu Hause zu bleiben und Autos nicht in der Nähe von Bäumen zu parken.
Bei meinem Rundgang durch die Innenstadt heute Vormittag spürte ich die angespannte Stimmung. Viele Geschäftsleute sicherten ihre Außenbereiche, während die Straßencafés am Römerberg fast verwaist waren. Dabei hatte Frankfurt erst letzten Monat mit Überschwemmungen im Nordend zu kämpfen.
Die Unwetterlage soll bis Donnerstag anhalten. Danach beruhigt sich die Lage voraussichtlich, und die Temperaturen steigen wieder auf sommerliche 26 Grad. Bleibt die Frage: Sind solche extremen Wetterereignisse in unseren Städten bald keine Ausnahme mehr, sondern die neue Normalität?