Die Unwetter über Nordrhein-Westfalen haben am Samstag vielerorts Spuren hinterlassen. In zahlreichen Städten kämpften Anwohner mit vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Vormittag vor Starkregen, Hagel und Sturm gewarnt – die Prognose erwies sich als zutreffend.
Besonders hart traf es den Regierungsbezirk Düsseldorf, wo binnen einer Stunde mancherorts über 40 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. «Wir hatten seit gestern Abend über 350 Einsätze», berichtet Feuerwehrsprecher Thomas Tremmel aus Essen. «So etwas erleben wir hier vielleicht alle zwei Jahre in dieser Intensität.»
Die Unwetterfront zog von Westen nach Osten und bescherte auch dem Münsterland heftige Regenfälle. In Teilen von Münster sammelten sich Hagelkörner bis zu zwei Zentimeter Durchmesser. Auf der A1 bei Münster kam es zu mehreren Unfällen durch Aquaplaning, glücklicherweise blieb es bei Blechschäden.
Während meiner Recherche in Köln beobachtete ich, wie Passanten unter Vordächern Schutz suchten und Cafés ihre Außenbereiche in Windeseile räumten. Eine junge Frau erzählte mir: «Erst war es noch sonnig, dann wurde es plötzlich dunkel wie in der Nacht.»
Die Meteorologen geben noch keine Entwarnung. «Die Wetterlage bleibt bis Sonntagmorgen instabil», erklärt Dr. Michaela König vom Deutschen Wetterdienst. Für Sonntagnachmittag rechnet sie mit Beruhigung. Was bleibt, sind vollgelaufene Keller und die Frage: Werden solche Extremwetter-Ereignisse zum neuen Normal in unseren Sommern?