Die Wetterdienste schlagen Alarm für Dortmund und die Region. Ab dem späten Mittwochnachmittag werden heftige Gewitter mit Starkregen erwartet. Bis zu 40 Liter pro Quadratmeter könnten innerhalb kurzer Zeit fallen – das entspricht fast der Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags. Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben, die bis in die Nachtstunden gilt.
Als ich heute Morgen durch die Dortmunder Innenstadt lief, sah ich bereits viele Geschäftsinhaber, die vorsorglich Sandsäcke vor ihre Eingänge legten. Ein bekanntes Bild, das mich an die Starkregenereignisse vom letzten Sommer erinnerte. «Wir nehmen die Warnungen sehr ernst», erklärt Feuerwehrsprecher Peter Sellmann. «Unsere Einsatzkräfte sind in erhöhter Bereitschaft, besonders in den bekannten Überflutungsgebieten im Stadtgebiet.»
Die Wetterlage ist brisant. Warm-feuchte Mittelmeerluft trifft auf kältere Luftmassen aus Nordwesten – eine explosive Mischung. Meteorologen rechnen neben dem Starkregen mit Sturmböen bis zu 85 km/h und lokalem Hagel. «Bei solchen Unwetterlagen kann es punktuell zu extremen Niederschlagsmengen kommen», warnt Meteorologin Sabine Krüger vom DWD.
Die Stadt hat reagiert und mehrere Veranstaltungen im Freien abgesagt. Besonders gefährdet sind laut Experten die tiefer gelegenen Stadtteile wie Hörde und Teile der Innenstadt.
Nach zwei Hitzewellen mit wochenlanger Trockenheit kann der Boden die Wassermassen kaum aufnehmen. «Das ist das Tückische», berichtete mir ein Landwirt aus dem Dortmunder Süden. «Erst verdorrt alles, dann kommt alles auf einmal.» Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, Keller zu sichern und Autos nicht in überflutungsgefährdeten Bereichen zu parken.
Trotz aller Dramatik: Die Unwetter könnten die angespannte Grundwassersituation etwas entspannen. Nach dem Unwetter soll es übrigens deutlich kühler werden – ein Vorgeschmack auf den nahenden Herbst, der meteorologisch am 1. September beginnt.