Der Hamburger Himmel verfinstert sich zunehmend, während der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine eindringliche Unwetterwarnung für die Hansestadt herausgegeben hat. Ab heute Nachmittag ziehen schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über Hamburg hinweg. Bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter könnten innerhalb kürzester Zeit niedergehen – so viel wie sonst in einem halben Monat.
«Wir raten dringend, zwischen 17 und 22 Uhr möglichst in Innenräumen zu bleiben», erklärt Meteorologe Sven Plöger. Die Kombination aus starken Windböen bis 90 km/h und Niederschlägen mache die Situation besonders gefährlich. Hamburgs Feuerwehr hat ihre Einsatzkräfte bereits verstärkt und warnt vor umstürzenden Bäumen und überfluteten Straßen.
Die Verkehrsbetriebe rechnen mit erheblichen Einschränkungen. «Mehrere S-Bahn-Linien könnten vorübergehend stillgelegt werden müssen», bestätigt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Auch der Flughafen Hamburg bereitet sich auf Verspätungen und mögliche Ausfälle vor.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so konzentrierte Unwetterwarnung für Hamburg erlebt. Die Menschen, die ich heute an der Binnenalster traf, nahmen die Warnungen ernst. «Ich hole nur schnell Lebensmittel und gehe dann nicht mehr raus», erzählte mir eine ältere Dame am Jungfernstieg.
Die Behörden empfehlen, lose Gegenstände von Balkonen zu entfernen und Fenster zu schließen. Besonders gefährdet sind die tiefer gelegenen Stadtteile wie Wilhelmsburg und HafenCity. Für morgen soll sich die Lage entspannen, doch bis dahin gilt: Sicherheit geht vor. Was uns dieses extreme Wetterereignis über den voranschreitenden Klimawandel erzählt, wird morgen wieder Gesprächsthema sein.