Vom Kultclub zur Krise: Urs Fischer soll Mainz retten
Nach den Turbulenzen der letzten Wochen hat der 1. FSV Mainz 05 einen neuen Hoffnungsträger präsentiert: Urs Fischer soll die Nullfünfer aus dem Tabellenkeller führen. Der 58-jährige Schweizer, der Union Berlin sensationell in die Champions League geführt hatte, wirkt bei seiner Vorstellung besonnen und klar – typisch Fischer eben.
«Ich bin bodenständig, ein Vulkan bin ich nicht», beschreibt sich der neue Trainer selbst. Diese Ruhe könnte genau das sein, was Mainz jetzt braucht. Mit nur sechs Punkten aus zwölf Spielen steckt der Verein tief in der Krise. Nachdem Bo Henriksen gehen musste, soll Fischer das Team stabilisieren, das unter seinen Vorgängern viel zu selten sein wahres Potenzial zeigen konnte.
Was Fischer bei Union geschafft hat, grenzt an ein Fußballmärchen: Vom Zweitligisten zum Champions-League-Teilnehmer in nur vier Jahren. Doch auch er ist nicht unfehlbar, wie die Niederlagenserie zu Beginn dieser Saison zeigte, die schließlich zur Trennung führte. «Nach dieser intensiven Zeit brauchte ich eine Pause, um die Batterie wieder aufzuladen», erklärt Fischer seine viermonatige Auszeit.
Die Mainzer Verantwortlichen um Sportvorstand Christian Heidel sind überzeugt, mit Fischer den richtigen Mann gefunden zu haben. Der Schweizer bringt nicht nur taktisches Geschick mit, sondern auch die Fähigkeit, aus begrenzten Mitteln das Maximum herauszuholen – eine Eigenschaft, die in Mainz traditionell geschätzt wird.
Ob der «Anti-Vulkan» Fischer die nötige Hitze entfachen kann, um den Klassenerhalt zu sichern? Die ersten Antworten gibt es am kommenden Wochenende gegen Hoffenheim. Die Mainzer Fans hoffen auf einen ähnlichen Effekt wie einst bei Union – als Fischer kam und plötzlich alles besser wurde.