Die Jagd nach den besten Köpfen hat begonnen. Baden-Württemberg startet eine millionenschwere Initiative, um internationale Spitzenforscher an die Universität Heidelberg zu locken. 25 Millionen Euro stellt das Land bereit, um Wissenschaftler vom Kaliber der US-Elite-Universität Harvard abzuwerben. Diese «Exzellenz-Professuren» sollen den Wissenschaftsstandort stärken.
Für mich als Wirtschaftsjournalist ist diese Entwicklung bemerkenswert. Seit Jahren beobachte ich, wie der globale Wettbewerb um Talente zunimmt. «Wir konkurrieren mit den besten Universitäten der Welt», erklärt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. «Mit den Exzellenz-Professuren schaffen wir Bedingungen, unter denen Spitzenforschende ihre innovativsten Ideen verwirklichen können.»
Die Initiative ist Teil einer breiteren Strategie. Allein Heidelberg erhält 10 Millionen Euro für drei Professuren, weitere Standorte wie Freiburg folgen. Doch reicht Geld allein? Der Heidelberger Rektor Bernhard Eitel betont: «Es geht nicht nur um Gehälter, sondern um exzellente Rahmenbedingungen für Forschung.» Diese umfassen modernste Labore und flexible Forschungsbudgets.
Vor Ort in Heidelberg spüre ich die Aufbruchstimmung. Ein Professor der Molekularbiologie, der anonym bleiben möchte, verrät mir: «Die Berufungskommissionen arbeiten bereits auf Hochtouren. Erste Gespräche mit Kandidaten aus Boston und Kalifornien laufen.»
Die wirtschaftlichen Auswirkungen könnten beträchtlich sein. Spitzenforschung zieht nicht nur weitere Talente an, sondern fördert Ausgründungen und Kooperationen mit der Industrie. Fraglich bleibt, ob die Initiative langfristig finanziert werden kann. Wie nachhaltig sind solche Leuchtturmprojekte in Zeiten knapper Haushalte? Das wird die eigentliche Bewährungsprobe für Baden-Württembergs wissenschaftlichen Höhenflug.