Article – Die Münchener S-Bahn-Linie S7 wurde gestern Nacht zum Schauplatz blinder Zerstörungswut. Zwischen den Haltestellen Laim und Hauptbahnhof randalierten fünf Jugendliche und verursachten erheblichen Sachschaden. Ein Zugbegleiter, der einschritt, wurde mit einer Glasflasche attackiert und leicht verletzt. Die Bundespolizei nahm die Tatverdächtigen im Alter von 15 bis 17 Jahren fest.
Was ich vor Ort sehen konnte, erinnerte mich an meine Recherchen zu Jugendgewalt in Großstädten: zerschlagene Scheiben, demolierte Sitze und eine spürbare Anspannung unter den Fahrgästen. Laut polizeilicher Statistik nehmen Vandalismus-Vorfälle im öffentlichen Nahverkehr seit zwei Jahren wieder zu.
«Wir verzeichnen einen Anstieg bei Sachbeschädigungen in S-Bahnen, besonders an Wochenenden», bestätigt Polizeioberkommissar Michael Weber von der Bundespolizeiinspektion München. Die S-Bahn-Betreiber schätzen den Schaden auf mindestens 8.000 Euro.
Betroffene Pendler zeigten sich besorgt. «Ich fahre seit 15 Jahren mit der S7, aber die Stimmung ist rauer geworden», erzählt mir die 52-jährige Regina Huber aus Wolfratshausen. Die Stadt München und die Bahn haben bereits angekündigt, die Videoüberwachung auszubauen.
Die Tatverdächtigen müssen sich nun wegen schwerer Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, wie wir öffentliche Verkehrsmittel als sichere Räume für alle gewährleisten können. Mehr Sicherheitspersonal oder soziale Präventionsprogramme? Die Diskussion darüber hat in München gerade erst begonnen.