In Werneuchen wacht ein Park ohne seinen prächtigen Amberbaum auf. Unbekannte haben ihn in der Nacht zum Samstag mutwillig zerstört – abgesägt, die Rinde abgeschält, Äste abgebrochen. Ein Vandalismus-Akt, der viele Bürgerinnen und Bürger fassungslos zurücklässt. Nach Angaben der Stadtverwaltung beläuft sich der Schaden auf mehrere tausend Euro.
Der Amberbaum war nicht irgendein Baum. Mit seinem leuchtenden Herbstlaub gehörte er zu den Hinguckern im Park. «Uns fehlen die Worte», sagt Parkpflegerin Claudia Weber. «Dieser Baum hat 15 Jahre gebraucht, um so prächtig zu werden. In einer Nacht ist alles zerstört.» Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Was mich bei solchen Fällen immer wieder erschüttert, ist die Sinnlosigkeit. In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich viele Formen von Vandalismus dokumentiert. Oft steckt dahinter mehr als bloße Zerstörungswut – manchmal ein stiller Schrei nach Aufmerksamkeit, ein fehlgeleiteter Protest.
In Werneuchen ist man traurig, aber nicht untätig. Die Stadtgärtnerei plant bereits, einen neuen Baum zu pflanzen. «Wir geben nicht auf», erklärt Bürgermeister Frank Schmidt. «Unser Park ist ein Ort der Begegnung, den lassen wir uns nicht kaputtmachen.»
Der Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Zunahme von Vandalismus im öffentlichen Raum. Was treibt Menschen zu solchen Taten? Vielleicht sollten wir alle öfter hinschauen, wenn wir durch Parks spazieren – nicht nur auf die Schönheit der Natur, sondern auch auf diejenigen, die sie möglicherweise bedrohen. Mehr Augen bedeuten mehr Schutz für die stummen Zeugen unserer Stadtgeschichte.