In Dortmund-Hörde endete eine rasante Verfolgungsjagd gestern Abend mit einem schweren Verkehrsunfall. Ein 38-jähriger Autofahrer ignorierte gegen 19:30 Uhr eine Polizeikontrolle und raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch mehrere Stadtteile. Nach einer zehnminütigen Verfolgung kollidierte der Flüchtige an der Kreuzung Semerteichstraße/Wellinghofer Straße mit einem Ampelmast und kam zum Stehen.
«Wir haben erst nur quietschende Reifen gehört, dann einen lauten Knall», berichtet Anwohnerin Sabine Möller (54), die den Unfall vom Balkon aus beobachtete. Die Polizei bestätigte, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss stand und keinen gültigen Führerschein besaß. Im Kofferraum des beschädigten VW Golf fanden die Beamten zudem mehrere gestohlene Elektrogeräte.
Bereits in der vergangenen Woche gab es in Dortmund drei ähnliche Vorfälle, bei denen Autofahrer vor Kontrollen flohen. Eine Entwicklung, die ich in meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin in dieser Häufung selten erlebt habe. Die Unfallstelle gestern glich einem Trümmerfeld – Glassplitter, verbogenes Metall und die umgestürzte Ampelanlage blockierten stundenlang den Verkehr.
Der verletzte Fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht, gegen ihn wird nun wegen mehrerer Delikte ermittelt. «Solche rücksichtslosen Aktionen gefährden Unbeteiligte massiv«, erklärt Polizeisprecher Michael Stein. «Es grenzt an ein Wunder, dass keine Passanten verletzt wurden.»
Während die Aufräumarbeiten bis in die Nacht dauerten, diskutierten Anwohner am Unfallort über die zunehmende Verkehrsaggressivität. In unserer Stadt, wo täglich tausende Pendler unterwegs sind, hinterlässt dieser Vorfall viele mit der bangen Frage: Wie sicher sind eigentlich unsere Straßenkreuzungen?