Dramatische Szenen spielten sich gestern Nacht in der Kölner Innenstadt ab. Ein 29-jähriger Mann unter Kokaineinfluss lieferte sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei, die erst nach mehreren Kilometern endete. Fünf Menschen wurden verletzt, darunter zwei Polizeibeamte. Der Vorfall begann gegen 1:30 Uhr, als der Mann mehrere rote Ampeln missachtete.
Was als routinemäßige Verkehrskontrolle begann, eskalierte schnell. Der Fahrer raste mit bis zu 100 km/h durch die engen Straßen Kölns, touchierte mehrere parkende Autos und gefährdete zahlreiche Passanten. «Es grenzt an ein Wunder, dass niemand lebensgefährlich verletzt wurde», erklärte Polizeisprecher Martin Weber am Morgen.
Ein Augenzeuge berichtete mir: «Es war wie im Film. Das Auto schoss um die Ecke, direkt dahinter drei Streifenwagen mit Blaulicht.» In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten eine so rücksichtslose Flucht erlebt. Erst in der Ehrenstraße konnte der Wagen gestoppt werden, als er mit einem Lieferwagen kollidierte.
Ein Drogentest beim Fahrer schlug positiv auf Kokain an. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten zudem mehrere Tütchen mit weißem Pulver. «Der Verdächtige war nicht nur berauscht, sondern vermutlich auch im Drogenhandel aktiv», so die Staatsanwaltschaft.
Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, zwei konnten bereits wieder entlassen werden. Der Sachschaden wird auf über 50.000 Euro geschätzt. Der Fall zeigt einmal mehr die Gefahr, die von berauschten Fahrern ausgeht – nicht nur für sich selbst, sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Wie lange müssen wir noch auf härtere Strafen warten?