Die Stadt Essen zählt seit Montag Autos und Fahrräder am beliebten Baldeneysee. Bis Sonntag stehen graue Kästen mit Kameras an fünf Standorten rund um den See. Die Technik erfasst, wie viele Menschen mit welchem Verkehrsmittel unterwegs sind – ohne dabei persönliche Daten zu speichern. Ein Sprecher der Stadt erklärt: «Die Kameras sind so eingestellt, dass keine Gesichter oder Kennzeichen erkennbar sind.»
Die Zählung soll Aufschluss darüber geben, wann der See besonders frequentiert ist und wie sich Besucher fortbewegen. Nach Angaben der Stadt Essen wurden allein im letzten Sommer an Spitzentagen bis zu 10.000 Menschen am Baldeneysee gezählt. Die Daten sollen nun helfen, das Verkehrskonzept zu optimieren.
«Wir wollen verstehen, wie Menschen den See nutzen und wo es Engpässe gibt», sagt Verkehrsplanerin Sabine Weber. Das Ziel: Den Verkehr besser lenken und die Aufenthaltsqualität steigern. Die Stadt reagiert damit auch auf Beschwerden von Anwohnern, die an sonnigen Wochenenden über Parkplatznot und verstopfte Straßen klagen.
Für Besucher ändert sich durch die Zählung nichts. Die grauen Kästen fallen kaum auf, wie ich selbst bei einem Spaziergang am See feststellen konnte. Viele Spaziergänger und Radfahrer scheinen die temporären Installationen gar nicht zu bemerken.
Die Ergebnisse der Verkehrszählung sollen im Herbst vorliegen und in die Planung für das kommende Jahr einfließen. Für Anwohner und regelmäßige Besucher des Baldeneysees könnte das bedeuten: weniger Stau, mehr Radwege und vielleicht sogar zusätzliche Parkplätze an stark frequentierten Stellen.