Die Sonne glitzert auf dem Wassermannsee in Köln, doch die Idylle trügt. Seit gestern Nachmittag läuft eine großangelegte Suchaktion nach einem Mann, der nach Zeugenaussagen in den See ging und nicht wieder auftauchte. Gegen 15:30 Uhr alarmierte eine Frau die Rettungskräfte, nachdem sie beobachtet hatte, wie der Mann ins Wasser gegangen und plötzlich verschwunden war.
Die Feuerwehr Köln ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Taucher, Boote und eine Drohne mit Wärmebildkamera sind im Einsatz, um den Vermissten zu finden. Bislang leider ohne Erfolg. «Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein, um den Mann zu lokalisieren», erklärt Einsatzleiter Michael Esser. Die Sicht unter Wasser sei mit etwa einem Meter sehr eingeschränkt, was die Suche erheblich erschwert.
Anwohner berichten, dass der Wassermannsee trotz Badeverbots besonders an heißen Tagen ein beliebter Treffpunkt ist. «Hier schwimmen ständig Leute, obwohl es verboten ist», sagt Anwohnerin Gisela Müller. «Das ist ein ehemaliger Kiesgrubensee mit gefährlichen Strömungen und plötzlichen Tiefenunterschieden.»
Der Einsatz hat viele Schaulustige angezogen, was die Arbeit der Rettungskräfte zusätzlich erschwert. Polizeibeamte mussten mehrfach eingreifen, um Gaffer fernzuhalten. Als Reporterin habe ich in den letzten Jahren beobachtet, wie die Sensationsgier bei Unglücksfällen zunimmt – besonders, wenn Smartphones im Spiel sind.
Die Polizei hat bislang keine Angaben zur Identität des Vermissten gemacht. Die Suche wird heute mit Unterstützung der DLRG fortgesetzt. Experten zufolge sinken die Überlebenschancen nach über 24 Stunden im Wasser drastisch.
Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie mit illegalen Badestellen umgegangen werden soll. Vielleicht braucht es mehr als Verbotsschilder – nämlich Aufklärung über die tatsächlichen Gefahren, die in solchen Gewässern lauern.