Die Personalrotation beim Bundesliga-Überraschungsteam VfB Stuttgart geht weiter. Finanzvorstand Thomas Ignatzi verlässt den Verein vorzeitig. Der Aufsichtsrat hat seiner Bitte um Aufhebung des Vertrags zugestimmt. Während Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Marketingvorstand Rouven Kasper bleiben, werden Ignatzis Aufgaben vorübergehend vom Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle übernommen.
Ignatzi kam erst im April 2022 zum VfB Stuttgart, sein Vertrag wäre bis 2025 gelaufen. In einer Stellungnahme erklärte er: «Nach intensiven Überlegungen möchte ich mich beruflich neu orientieren und habe daher um die Auflösung meines Vertrags gebeten.» Präsident Claus Vogt dankte ihm für die «vertrauensvolle Zusammenarbeit».
Für den VfB ist dies bereits die zweite wichtige Personalie innerhalb weniger Wochen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß seinen Vertrag bis 2027 verlängert hat. Hinter den Kulissen wird aber bereits an einer Nachfolgeregelung für das Finanzressort gearbeitet.
Als ich vergangene Woche beim Training in Bad Cannstatt war, wirkte die Stimmung trotz der Personalneuigkeiten konzentriert. Die Schwaben haben sich nach der sensationellen Vizemeisterschaft offenbar fest vorgenommen, auch in der kommenden Champions-League-Saison für Furore zu sorgen – personelle Wechsel in der Führungsetage hin oder her.
Die Frage bleibt, wie sehr der Abgang des Finanzvorstands die ambitionierten Pläne beeinflussen wird. Gerade jetzt, wo der VfB nach Jahren der finanziellen Engpässe endlich wieder schwarze Zahlen schreiben könnte. Wehrles Doppelbelastung dürfte jedenfalls nur eine Übergangslösung sein.