Der VfB Stuttgart hat sich mit einer beeindruckenden Saison zurückgemeldet. Nach dem dritten Platz in der Bundesliga folgte nun der DFB-Pokal-Triumph gegen Bayer Leverkusen. Ein 2:0, das den Schwaben den ersten Titel seit 17 Jahren bescherte. Doch während einige Spieler über sich hinauswuchsen, blieben andere unter ihren Möglichkeiten. Zeit für einen Blick auf Gewinner und Verlierer der Stuttgarter Pokalsaison.
Alexander Nübel entwickelte sich zum Rückhalt der Mannschaft. Der von Bayern ausgeliehene Keeper zeigte besonders im Finale gegen Leverkusen, warum er als Neuer-Nachfolger gehandelt wird. «Seine Reflexe im Eins-gegen-Eins haben uns mehrfach im Spiel gehalten», schwärmte VfB-Coach Sebastian Hoeneß nach dem Endspiel. Mit 76,5 Prozent gehaltener Schüsse im Pokalwettbewerb stellte Nübel einen Bestwert auf.
Auch Maximilian Mittelstädt nutzte die Stuttgarter Bühne für seinen Durchbruch. Von Hertha BSC für schlappe 500.000 Euro geholt, spielte sich der Linksverteidiger nicht nur in die Stammelf, sondern bis in die Nationalmannschaft. Sein entscheidender Treffer zum 1:0 im Finale krönte seine Entwicklung. «Manchmal schreibt Fußball verrückte Geschichten», meinte der 27-Jährige, der noch vor einem Jahr in die zweite Liga abgestiegen war.
Bei Silas sieht die Bilanz dagegen durchwachsen aus. Der einstige Publikumsliebling fand nach seiner schweren Knieverletzung nie richtig zurück zu alter Form. Nur 615 Einsatzminuten im Pokal und in der Liga sprechen eine deutliche Sprache. Im Finale blieb er ohne Einsatz. Ähnlich erging es Josha Vagnoman, der trotz seines Potenzials den Durchbruch nicht schaffte und im Saisonendspurt seinen Stammplatz verlor.
Was bleibt, ist ein Team, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Der Pokalsieg ist nicht nur ein Triumph für die Schwaben, sondern auch für die kluge Transferpolitik von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Mit dem zweiten Titel der Vereinsgeschichte im Rücken und Champions-League-Qualifikation dürfte der VfB Stuttgart für die kommende Saison gut gerüstet sein. Aber die große Frage bleibt: Kann Stuttgart seine Leistungsträger halten, oder wird der Erfolg – wie so oft im Fußball – zum Startschuss einer Abwanderungswelle?