Der Schock sitzt tief beim VfB Stuttgart. Mit Ermedin Demirovic fällt einer der wichtigsten Spieler monatelang aus. Der bosnische Nationalspieler zog sich einen Innenbandriss im Knie zu, als er im Länderspiel gegen die Schweiz unglücklich umknickte. Für die Schwaben ein herber Verlust – schließlich hatte sich der Neuzugang vom FC Augsburg mit vier Toren und vier Assists in nur sieben Bundesligaspielen bereits zum absoluten Leistungsträger entwickelt.
«Wir sind alle betroffen von Ermes Verletzung. Er hat sich sofort als Führungsspieler etabliert», erklärte Sebastian Hoeneß auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim. Der VfB-Coach steht nun vor einer kniffligen Aufgabe: Wie lässt sich die entstandene Lücke im Sturm schließen?
Die naheliegendste Option ist Deniz Undav. Der deutsche Nationalspieler, der bereits vier Saisontore auf dem Konto hat, könnte nun noch mehr Verantwortung übernehmen. «Deniz ist bereit, voranzugehen», ist sich Hoeneß sicher. Dahinter drängen Nick Woltemade und El Bilal Touré in die Startelf. Besonders der 22-jährige Woltemade könnte von der Situation profitieren. Der ehemalige Bremer kam bisher meist als Joker zum Einsatz, überzeugte aber mit seiner Ballsicherheit und Spielintelligenz.
Für Touré, der Sommer-Leihgabe von Atalanta Bergamo, könnte die Stunde schlagen, um endlich sein volles Potenzial zu zeigen. Mit seiner Schnelligkeit und Durchschlagskraft bringt er andere Qualitäten mit als Demirovic. «Wir haben verschiedene Optionen und werden flexibel reagieren müssen», betont Hoeneß.
Die große Frage bleibt: Kann der VfB seinen begeisternden Offensivfußball auch ohne seinen Top-Scorer fortsetzen? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Kollektiv stark genug ist, um den Ausfall eines Schlüsselspielers aufzufangen. Für die Schwaben bietet sich jedenfalls die Chance, ihre viel gelobte Teamstärke unter Beweis zu stellen.