Nach der Traumsaison steht der VfB Stuttgart vor einem kniffligen Transfer-Sommer. Die Champions-League-Qualifikation bringt nicht nur Prestige, sondern auch die Notwendigkeit, den Kader zu verstärken. Doch ausgerechnet jetzt steckt der Vizemeister in einem Transfer-Dilemma: Mehrere Spieler müssen verkauft werden, bevor neue kommen können.
Die Zahlen sprechen für sich: Etwa 30 Millionen Euro liegen beim VfB auf Eis, weil sich für vier Profis keine Abnehmer finden. Omar Marmoush, der Publikumsliebling von einst, kam nach seiner Leihe wieder zurück und steht mit 9 Millionen Ablöse in den Büchern. Besonders brisant: Wahid Faghir, für satte 4,5 Millionen aus Dänemark geholt, hat beim VfB keine Zukunft mehr. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bestätigte mir kürzlich: «Wir führen intensive Gespräche mit verschiedenen Interessenten, aber der Markt ist aktuell sehr zögerlich.»
Auch Silas und Lilian Egloff belasten den Transferetat. Beide verdienen gut, spielen aber keine Rolle mehr in den Planungen von Trainer Sebastian Hoeneß. Während der VfB mit Egloff noch auf eine Rückkehr zum FCZ hofft, gibt es für Silas Interesse aus Frankreich – allerdings bisher ohne konkrete Angebote.
Die Zeit drängt. In drei Wochen beginnt die Vorbereitung, und die Schwaben müssen handeln. Sportvorstand Alexander Wehrle muss einen schwierigen Balanceakt meistern: Einerseits will man nach dem überraschenden Höhenflug nachlegen, andererseits fehlt das Kapital für Neuzugänge, solange der Transfer-Stau nicht aufgelöst ist.
Für uns Fans bleibt die bange Frage: Schafft es der VfB, rechtzeitig seine «Altlasten» zu verkaufen und sich für die Champions League zu verstärken? Der Transfermarkt wird in den nächsten Wochen zeigen, ob die Stuttgarter ihre Hausaufgaben machen können – oder ob der Kaderumbau zur Hängepartie wird.