Die Zahl der Wärmepumpen in Hamburg wächst rasant. Im vergangenen Jahr wurden in der Hansestadt rund 7.500 neue Anlagen installiert – fast doppelt so viele wie noch 2023. Diese Entwicklung ist Teil der Hamburger Wärmewende-Strategie, die bis 2045 vollständige Klimaneutralität vorsieht. Nach Angaben der Umweltbehörde sind inzwischen über 28.000 Wärmepumpen in der Stadt in Betrieb.
«Wir sehen eine deutliche Beschleunigung seit der Verabschiedung des überarbeiteten Gebäudeenergiegesetzes», erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die finanziellen Anreize zeigen offenbar Wirkung: Bis zu 70 Prozent der Kosten werden durch Bundesmittel und städtische Förderungen abgedeckt.
Besonders stark ist die Nachfrage in den äußeren Stadtteilen wie Rahlstedt, Bergedorf und Blankenese, wo viele Einfamilienhäuser stehen. Aber auch in dichter bebauten Vierteln werden innovative Lösungen umgesetzt. In Ottensen hat eine Eigentümergemeinschaft mit 18 Parteien gemeinsam auf Wärmepumpen umgestellt. «Es hat sich finanziell absolut gelohnt», berichtet Bewohnerin Melanie Schulze. «Unsere Heizkosten sind um fast 40 Prozent gesunken.»
Bei meinen Recherchen in den Hamburger Stadtteilen spüre ich ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energiewende. Viele Hamburgerinnen und Hamburger sehen Wärmepumpen mittlerweile als zukunftsfähige Investition.
Experten des Fraunhofer Instituts schätzen, dass bis 2030 rund 65 Prozent aller Hamburger Haushalte mit klimafreundlichen Heizsystemen ausgestattet sein könnten. Die größte Herausforderung bleibt der Fachkräftemangel im Handwerk. Die Wartezeit für eine Installation beträgt derzeit durchschnittlich sechs Monate.
Für die Zukunft der Hansestadt ist die Wärmewende entscheidend. Wie wir heizen, bestimmt maßgeblich unseren CO2-Fußabdruck. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie schnell die Transformation gelingt.