Am Hamburger Hauptbahnhof sorgte gestern Abend ein Waffenfund für Aufsehen. Bundespolizisten entdeckten bei einer Routinekontrolle ein Messer und einen Teleskopschlagstock bei einem 27-jährigen Mann. Der Vorfall ereignete sich gegen 21:30 Uhr im nördlichen Bereich des Bahnhofs, wo vermehrt Kontrollen stattfinden. Fast 1.200 Waffen wurden allein im letzten Jahr an deutschen Bahnhöfen sichergestellt.
Die Polizei führte die Kontrolle im Rahmen der verschärften Sicherheitsmaßnahmen durch, die seit den gestiegenen Vorfällen an Bahnhöfen bundesweit umgesetzt werden. Der Mann fiel den Beamten durch sein nervöses Verhalten auf. «Bei der anschließenden Durchsuchung stießen wir auf verbotene Gegenstände, die unter das Waffengesetz fallen», erklärte Polizeisprecher Martin Weber.
Gegen den 27-Jährigen wurde ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Er muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.
Seit Jahren beobachte ich als Reporterin die Situation an deutschen Bahnhöfen. Der Hamburger Hauptbahnhof gilt mit täglich 550.000 Reisenden als besonderer Brennpunkt. Die Bundespolizei hat ihre Präsenz dort deutlich verstärkt.
Anwohner und Geschäftstreibende begrüßen die intensiveren Kontrollen. «Es wird höchste Zeit, dass hier durchgegriffen wird», sagte Kioskbesitzerin Jana Meier, die seit zwölf Jahren am Bahnhof arbeitet.
Die Debatte um Sicherheit an Bahnhöfen wird durch solche Vorfälle immer wieder angefacht. Während Bürgerrechtsorganisationen vor übermäßigen Kontrollen warnen, fordern Sicherheitsexperten noch strengere Maßnahmen. Die Frage bleibt: Wie viel Kontrolle braucht es für das Sicherheitsgefühl aller Reisenden, ohne die Freiheit zu stark einzuschränken?