Die Kölner Kommunalwahl 2025 steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Der Stadt fehlen aktuell noch über 3.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, um einen reibungslosen Ablauf des demokratischen Prozesses zu gewährleisten. Bereits jetzt sucht die Stadtverwaltung händeringend nach Freiwilligen für den 14. September 2025, wenn die Bürgerinnen und Bürger zur Wahl aufgerufen sind.
Insgesamt werden etwa 8.000 Wahlhelfende benötigt, um die rund 1.000 Wahllokale im Stadtgebiet zu besetzen. «Ohne ausreichend Wahlhelfer kann eine Wahl dieser Größenordnung schlichtweg nicht funktionieren«, erklärt Karina Fischer vom Kölner Wahlamt. Die Helfer sind verantwortlich für die Prüfung der Wahlberechtigung, die Ausgabe der Stimmzettel und die korrekte Auszählung am Abend – elementare Aufgaben für die demokratische Willensbildung.
Die Stadt bietet den Freiwilligen eine Aufwandsentschädigung von 80 Euro für Wahlvorstehende und 60 Euro für Beisitzende. Zudem erhalten städtische Angestellte, die sich als Wahlhelfer melden, einen zusätzlichen freien Tag. Für viele reicht das aber offenbar nicht als Motivation.
Als ich vor drei Jahren die Kommunalwahl in Köln begleitete, beobachtete ich, wie engagierte Rentner und Studierende gemeinsam bis in die späten Abendstunden Stimmen auszählten. «Man lernt viel über Demokratie, wenn man selbst Teil des Prozesses ist«, sagte mir damals ein 72-jähriger Wahlhelfer, der bereits zum zehnten Mal im Einsatz war.
Die Stadtverwaltung hat nun eine Werbekampagne gestartet und appelliert besonders an junge Menschen und Beschäftigte aus der Privatwirtschaft. «Demokratie lebt vom Mitmachen«, betont Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Was passiert, wenn nicht genügend Helfer gefunden werden? Die Stadt könnte theoretisch Bürger zum Dienst verpflichten – ein Szenario, das alle Beteiligten vermeiden wollen. Der Aufruf zum demokratischen Engagement wird in den kommenden Monaten sicher noch lauter werden.