Die Lage in Südbrandenburg spitzt sich zu: Vier Waldbrände beschäftigen seit gestern die Einsatzkräfte rund um Kolkwitz, Altdöbern, Drebkau und Wülknitz. Besonders der Brand bei Altdöbern hat sich auf über vier Hektar ausgeweitet. Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, während die anhaltende Trockenheit die Löscharbeiten erschwert. Die Waldbrandgefahr in der Region liegt bereits auf der höchsten Stufe 5.
Die extreme Wetterlage der letzten Wochen hat die Wälder in der Lausitz zu einem Pulverfass gemacht. «Wir haben hier praktisch eine Premiere», erklärt Einsatzleiter Martin Schulz vor Ort. «So früh im Jahr hatten wir noch nie eine derart angespannte Situation.» Besonders die Munitionsbelastung einiger Flächen, ein Erbe vergangener Militärnutzung, macht den Einsatz gefährlich. Immer wieder kommt es zu Detonationen im Untergrund.
Bei meinem Besuch in Altdöbern erlebe ich die Erschöpfung der Helfer. Seit 24 Stunden sind viele von ihnen im Dauereinsatz. Freiwillige aus den umliegenden Gemeinden unterstützen mit Verpflegung. «Ohne den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft wäre dieser Einsatz nicht zu stemmen», sagt eine Feuerwehrfrau, während sie hastig einen Schluck Wasser trinkt.
Besonders beeindruckend: Ein Löschhubschrauber ist seit dem Morgen im Einsatz, um die schwer zugänglichen Bereiche zu erreichen. Die Koordination zwischen Bodentruppen und Luftunterstützung funktioniert reibungslos – das Ergebnis jahrelanger Übungen nach den verheerenden Bränden von 2018 und 2019.
Die nächsten Tage werden entscheidend sein. Meteorologen sagen weiterhin kein Niederschlag voraus. Die Bevölkerung ist aufgerufen, die Waldgebiete zu meiden und erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Wie ein alter Feuerwehrmann aus Drebkau treffend bemerkt: «Der Wald hat ein langes Gedächtnis – was wir ihm heute antun, wird er uns morgen heimzahlen.»